Maria Nikolai - Little Gemany: Der Duft der Neuen Welt
REZENSION
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Rezensionsexemplar |
Ich habe bereits viele Bücher von Maria Nikolai gelesen und war jedes Mal begeistert – daher war für mich klar, dass ich auch Little Germany lesen möchte.
Dieser erste Band war für mich ein solider Auftakt. Besonders gefallen haben mir die beiden weiblichen Protagonistinnen: starke, unabhängige Frauen, die für ihre Träume, ihre Freiheit und ihr Recht auf Selbstbestimmung einstehen – das hat mich beeindruckt und angesprochen. Auch der Handlungsstrang rund um die Bäckerei, ihre Anfänge, die Probleme und der Kampf um den Erhalt waren für mich ein echtes Highlight. Das Ende war trotz der Tragik spannend und mitreißend – ein gelungener Abschluss für den ersten Teil.
Auch die Liebesgeschichten sowie viele der Nebenerzählungen fand ich grundsätzlich stimmig und schön zu lesen. Mir ist bewusst, dass viele Fäden erst im zweiten Band zusammenlaufen werden. Dennoch hatte ich beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass es Längen gab – teilweise war mir das Erzähltempo zu langsam, und der Detailgrad zu hoch. Gerade dadurch hat mich das Buch über weite Strecken nicht richtig gepackt, und es hat ungewöhnlich lange gedauert, bis ich es beendet hatte. Einige Nebenstränge wirkten dadurch auf mich etwas überladen oder unnötig, obwohl sie sicher im Folgeband an Bedeutung gewinnen werden.
Was jedoch unbedingt positiv hervorgehoben werden muss: Die historische Recherche ist hervorragend gelungen und spürbar in die Geschichte eingeflossen – das verleiht dem Buch viel Tiefe und Authentizität.
Fazit: Für mich persönlich ein solider Einstieg mit Schwächen im Tempo, aber viel Potenzial für den zweiten Band. Leser*innen, die historische Romane lieben oder gerade in der richtigen Stimmung dafür sind, werden hier bestimmt voll auf ihre Kosten kommen.