Julie Caplin - Das kleine Zuhause in Prag
REZENSION
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Eigenerwerb |
Ich habe mich sehr auf den neuen Teil gefreut – Prag als Setting und Leos Wiedersehen aus dem großartigen Vorgänger klangen nach großem Potential. Leider war ich durchweg enttäuscht.
Anna als Protagonistin war für mich extrem unsympathisch: ständig im Selbstmitleid, unfähig zu kommunizieren, und ihre „Charakterentwicklung“ am Ende kam völlig aus dem Nichts. Auch Leo hätte durch klare Worte viel Drama ersparen können. Die Grundidee – dass sie sich sechs Jahren nach ihrem Eheaus zufällig wiederbegegnen und erst einmal ihre gemeinsame Vergangenheit ignorieren – wirkte sehr konstruiert und unrealistisch.
Prag selbst wurde kaum genutzt: ein paar Sehenswürdigkeiten, das war’s. Auch das Bierbrau-Thema blieb oberflächlich, einzig die Kulinarik kam etwas vor. Die Nebenfiguren wirkten übertrieben perfekt und nahmen zu viel Raum ein. Insgesamt hätte das Buch halb so lang sein können, wenn man das überflüssige Drama weggelassen hätte.
Dieser Band hat mich leider nur genervt. Dazu kamen viele Fehler in der deutschen Ausgabe – auch hier hätte ich mehr Sorgfalt erwartet.
Auf jedes neue Buch der Romantic Escapes-Reihe freue ich mich riesig, doch für mich war dies leider der bisher schwächste Band der Reihe. Ich hoffe sehr, dass Julie Caplin im nächsten Teil wieder die Magie ihrer bisherigen Geschichten einfängt.