Hannah Grace - Icebreaker

 REZENSION


Eigenerwerb


Kaum ein Buch steht in den sozialen Medien so sehr für Smut-Sportsromance wie Icebreaker. Die meisten denken sofort an die zahlreichen und sehr expliziten erotischen Szenen – dabei kann dieses Buch so viel mehr, und ich finde es schade, dass darüber oft gar nicht gesprochen wird.

Der Einstieg fiel mir nicht ganz leicht. Der Schreibstil war zunächst ungewohnt und obwohl er eigentlich recht einfach und locker ist, tauchen zu Beginn sehr viele Charaktere auf, was mich kurzzeitig überfordert hat. Doch sobald ich drin war, hat mich die Geschichte schnell gepackt.

Besonders positiv überrascht hat mich, wie viele wichtige Themen in die Handlung eingebettet sind. Die weibliche Protagonistin ist unabhängig, stark und weiß genau, was sie will. Sie geht regelmäßig zur Therapie – ein Thema, das sehr feinfühlig und selbstverständlich integriert wurde. Der männliche Love Interest ist zur Abwechslung mal keine toxische Red Flag, sondern ein liebevoller, treuer und emotional reifer Mann, der offen über seine Gefühle spricht und für sich und die Menschen, die ihm wichtig sind, einsteht.

Die Beziehung der beiden ist nicht nur wahnsinnig heiß und erotisch, sondern auch geprägt von Vertrauen, gegenseitigem Respekt und echtem Miteinander. Dazu kommen Themen wie Teamgeist, Freundschaft und das Füreinander-da-Sein – alles wunderbar verwoben mit der Liebesgeschichte.

Natürlich gibt es auch jede Menge Drama: von familiären Spannungen bis hin zu übergriffigen Kollegen. Das alles macht die Handlung lebendig, auch wenn ich finde, dass sich die Geschichte gegen Ende etwas gezogen hat und an Spannung verloren hat. Mit dem Schluss selbst konnte ich leider gar nichts anfangen – für mich war er zu kitschig und wirkte eher fehl am Platz.

Fazit: Icebreaker ist viel mehr als nur Spice. Es erzählt eine süße, erotische Lovestory mit überraschend viel Tiefe und vielen aktuellen Themen. Nicht das beste Buch, das ich je gelesen habe – aber definitiv auch keines, das man unterschätzen sollte.


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