Sam Savage - Firmin : Ein Rattenleben

REZENSION 


Eigenerwerb

Bei diesem Buch hat mich das Cover total angesprochen, aber mehr noch der Klappentext. Die kleine Ratte Firmin kommt in einer Bostoner Buchhandlung zur Welt. Als der Hunger ihm unerträglich wird beginnt er die umliegenden Bücher zu essen. Dabei entdeckt er das er lesen kann. Von da an ändert sich seine ganze Welt. Ein Buch nach dem anderen verschlingt er und die Sehnsucht nach der Menschenwelt wird immer größer. 

Ich hatte eine Art Liebeserklärung an Bücher und dem lesen erwartet, gepaart mit einer niedlichen Geschichte um eine Ratte. Leider war dem nicht so. Generell werden nur ein paar Bücher genannt und auch über die verliert der Autor nicht mehr als ein oder zwei Sätze. Die Buchhandlung mit seinen Büchern dient in der Geschichte eher als Setting und nicht als rote Linie. Als Ode an die Leser hat das Buch also nicht viel gemein.

Der Protagonist - die Ratte Firmin - konnte mich auch überhaupt nicht begeistern. Im Gegenteil, ich fand ihn sogar höchst unsympathisch. Hochnäsig, arrogant, überheblich. Alles Wörter die zu ihm passen. Dazu eine ständige Negativität. Zudem fand ich seine Neigung zu (Menschlichen) Frauen höchst unpassend für einen solchen Roman. Seine Ausflüge zu gewissen Lokalitäten fand ich einfach nur nervig.

Letztlich geht es im Buch um die Lebensgeschichte Firmins. Diese ist aber wenig interessant, sie plätschert eher so dahin. Richtige Spannung kommt nicht auf und auch das Ende ist nicht zufriedenstellend. Noch dazu fand ich den Schreibstil sehr mühsam. Er wirkte extrem aufgesetzt, so als würde sich der Autor total anstrengen müssen, das es sich nicht wie ein normaler Roman liest, sondern wie ein hoch literarisches Werk. Doch dieses Vorhaben ist - in meinen Augen - gescheitert. 

Das Buch abbrechen wollte ich dennoch nicht, trotz allem wollte ich wissen was in diesem Buch erzählt wird. Das hätte ich mir jedoch sparen können. Wirklich schade um eine gute Idee und einen vielversprechenden Klappentext.





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