Kati Seck - Dein fremdes Herz

REZENSION

Rezensionsexemplar des Bastei Lübbe Verlags - Vielen Dank!

Cover: 5/5
Schreibstil: 2/5
Handlung: 3/5
Charaktere: 2/5


INHALT

Nelas Vater verließ sie als sie gerade einmal 10 Jahre alt war. Wortlos und ohne Grund. 5 Jahre später stirbt er bei einem Unfall. Das alles hat sie nie richtig verarbeiten können. Eines Tages bekommt Nela seltsame Post welche ihr ganzes Leben 15 Jahre später auf den Kopf stellt. Es sind Tagebuch ähnliche Briefe die Ellen, die zweite Ehefrau von Nelas Vater Hannes, geschrieben hat um ihr Leben mit ihm nicht zu vergessen. Diese Briefe enthüllen Nela das unfassbare: Hannes' Herz wurde damals als Organspende an einen jungen Mann frei gegeben: Maximilian und Ellen möchte das Nela diesen findet. Doch dies ist nicht das einzige Geheimnis das Nela über Hannes erfährt. Um Maximilian zu finden muss Nela sich erst einmal selbst finden.  

MEINE MEINUNG

Ich hatte mich sehr gefreut dieses Buch lesen zu dürfen, denn das erste Buch der Autorin 'Die stille zwischen Himmel und Meer' war ein unfassbar schönes und emotionales Werk. Natürlich hatte ich da sehr hohe Erwartungen an 'Dein fremdes Herz', doch leider wurde ich sehr enttäuscht. Die Rezension zu schreiben fällt mir extrem schwer.

Die Kern Handlung an sich war eine sehr schöne, traurige und gefühlvolle Geschichte, der ich so auch noch nie literarisch begegnen durfte. Die Thematik ist sehr interessant und war auch spürbar gut recherchiert. Doch die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen, gerade weil vieles auch - für mich - sehr unlogisch war.

Nela war für mich ein sehr schwieriger Charakter, der mir einfach nicht symphatisch werden wollte. Ich hab sie als Person überhaupt nicht greifen können, sie erschien mir nicht echt. Auf der einen Seite war sie extrem neurotisch und pedantisch, wollte nie berührt werden und hatte Angst vor Menschen. Gleichzeitig trifft sie innerhalb Sekunden schwerwiegende Entscheidungen, ist spontan und lernt sehr einfach neue Menschen kennen. An ihr waren einfach zu viele Paradoxen. Vom Alter her ist sie mindestens 30 (ich bin mir mit der vergangenen Zeit gerade nicht so sicher), verhält sich aber wie eine 18 Jährige. Für jemanden der auf eigenen Beinen steht, sich um die Mutter kümmert und einen Job in einer Anwaltskanzlei hat war dieses Verhalten nicht nachvollziehbar. Auch die Entscheidungen die sie immer wieder im Roman trifft waren für mich nicht nachvollziehbar, sie passten nicht zu dieser Figur. Nela erschien mir einfach zu kaputt um echt zu sein, sie ließ mich nie vergessen das ihre Geschichte nur ausgedacht ist. Es war als hätte sie einfach nur Probleme und konnte noch nie glücklich sein und das nach all der Zeit die schon vergangen ist. Da auch Maximilian ein Charakter ist der Hilfe braucht war es mir einfach zu viel Tragödie, aber keine besonders nachempfindbare. Es hätte mir besser gefallen wenn Nela eine starke weibliche Protagonistin gewesen wäre, die zwar auch dieses eine kleine Schwäche hat, sie aber dank Maximilian überwindet weil sie ihm helfen kann.  

Auch der Schreibstil konnte mich nicht fesseln. Oft widersprachen sich gewisse Dinge und es kam einfach kein fließen in die Geschichte. Es war fast schon stockend und brachte mich immer wieder raus. Ich konnte mich nicht auf die Handlung einlassen, musste immer wieder aufhören zu lesen. Teilweise kam es mir auch etwas chaotisch vor, überhaupt nicht wie das Werk einer Autorin die sich schon längst etabliert hat. Ich schätze Kati Seck sehr, auch die Bücher die sie unter Katharina Seck veröffentlicht, haben mir gefallen, aber mit diesem Roman konnte ich so gar nicht warm werden, auch wenn mir die Idee sehr gefallen hat. 


FAZIT

Ein Roman dessen Geschichte ich sehr spannend und einzigartig fand, aber leider extrem an der Umsetzung gelitten hat. 


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