Jodi Picoult - Der Funke des Lebens

REZENSION


Rezensionsexemplar des C.Bertelsmann Verlages - Vielen Dank!!

Cover: 5/5
Schreibstil: 4/5
Handlung: 3/5
Charaktere: 2/5

INHALT

Hugh McElroy ist Unterhändler bei Geiselnahmen. Als er zu einer Schießerei bei einer Abtreibungsklinik gerufen wird, ist es für ihn einfach nur seine Arbeit. Eine Routine für ihn, wobei er rausfinden muss was den Geiselnehmer antreibt und wie er die Geiseln befreien kann. Doch dann erfährt er das sich unter den Geiseln seine Tochter Wren befindet und plötzlich wird es schwierig für Hugh sich ganz objektiv auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Nur zwei Fragen stellen sich plötzlich Hugh: warum ist Wren dort drinnen und wie bekomme ich sie daraus.

MEINE MEINUNG

Dieses Buch wurde schon Anfang 2019 im Bloggertreffen von Randomhouse vorgestellt und ich wusste sofort das ich es lesen muss, den der Klappentext klang unglaublich spannend. Von der Autorin war dies mein erstes Buch.

Leider wurde ich ziemlich enttäuscht von dem Roman und das aus mehreren Gründen.

Das Problem beginnt schon gleich am Anfang. Da die Geschichte Rückwärts erzählt wird, befindet sich der Leser sofort mitten im Geschehen und bekommt mit wer schon erschossen wurde und wer im Krankenhaus ist. Dies nimmt eigentlich schon 99% der Spannung der Handlungen weg, da man ja genau weiß was passiert. Es bleibt eigentlich nur noch die Frage warum sich die Charaktere in der Klinik eingetroffen haben und was ihre Hintergründe sind. 

Das zweite große Problem ist, das man sofort mit 9 Protagonisten konfrontiert wird und komplett überfordert ist wer jetzt wer ist und was dieser Charakter gerade dort tut. Das hat mich extrem verwirrt. Zudem gelang es mir überhaupt nicht mit irgendeinem Charakter eine Bindung aufzubauen, einfach weil ich ja schon wusste wie es am Ende ausgeht. Es gab also kein Hoffen und Bangen und gar kein Mitfiebern. Es war keine Überraschung vorhanden und keine plötzlichen Wendungen. 

Ich hatte sogar das Gefühl das sich die Autorin selbst teilweise verstrickt hat und nicht mehr durchblicken konnte, denn einige Aussagen kammen doppelt vor oder wurden mehrmals unterschiedlich aufgegriffen. Würde man die Geschichte also chronologisch lesen, würden viele Handlungen sich nicht homogen einfügen. 

Ich vermute das der Fokus des Buches weniger auf der Spannung der Geiselnahme liegen soll, sondern eher auf den Moralischen und Ethischen Punkten einer Abtreibung. Vielleicht hat man versucht dieses heikle Thema hintergründig zu etablieren. Es quasi unbewusst in die Gedanken einzupflanzen, damit man sich eben solche darum macht. Frei nach Motto: lenkt die Leser mit einer Geiselnahme ab, damit sie sich spielend mit dem Thema Abtreibung auseinandersetzen. Dies mag vielleicht in der USA nötig sein, aber dieses Thema hat in Deutschland/Österreich/Schweiz (Gott sei Dank) einfach nicht den gleichen Stellenwert, ist nicht so relevant. Wir haben hier nicht den gleichen Bezug zu dem Thema, so wie die Amerikaner. Aber genau deswegen finde ich das die Art des Schreibstils hier nicht ankommt. 

FAZIT

Das Problem des Romans ist nicht per se das Rückwärts erzählen. Es gibt Bücher bei denen diese Taktik zu einem unglaublichen Spannungsbogen führte (ein Beispiel hier wäre Tick Tack von Megan Miranda) . Das Problem liegt einfach daran, das die Autorin gleich zu Beginn alle Pointen verspielt hat und nichts wirklich spannendes mehr blieb.


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