Christoph Kramer - Das Leben fing im Sommer an
REZENSION
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Eigenerwerb |
Eigentlich habe ich ein Faible für Coming-of-Age-Geschichten, besonders, wenn sie im Sommer spielen. Genau deshalb habe ich mich auf der Buchmesse für dieses Buch entschieden - das stimmungsvolle Cover hat mein Interesse geweckt. Der Name Christoph Kramer sagte mir zunächst nichts. Erst später habe ich erfahren, dass er Nationalspieler ist.
Nach dem Beenden des Buches kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Verlagsdeal eher auf Kramers Prominentenstatus als auf schriftstellerischem Talent basiert. Man merkt dem Schreibstil an, dass es sein Debütroman ist - die Sprache wirkt oft plump und schlicht, die Erzählwiese unausgereift. Stilistisch ist es definitiv kein literarisches Meisterwerk.
Die gesamte Handlung spielt sich innerhalb von nur drei Tagen ab: Sommerferien, der erste Kuss, Liebeskummer, viele Partys, einige fragwürdige (teils illegale) Abenteuer - und am Ende geht alles irgendwie gut aus. Zwar wird das Buch als Roman vermarktet, doch es ist offensichtlich, dass hier viele autobiografische Elemente einfließen. Dieser Mix aus Fiktion und Autobiografie war für mich schwer greifbar und oft verwirrend.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum das Buch so viele positive Bewertungen bekommt. Möglicherweise richtet es sich eher an eine jüngere Zielgruppe - vielleicht an Leser*innen unter 20, die sich gerade zum ersten Mal mit Themen wie Liebe, Freundschaft und Selbstfindung beschäftigen. In dem Fall bin ich vielleicht einfach nicht das Publikum, für das dieses Buch geschrieben wurde.
Wären es mehr als 250 Seiten gewesen, hätte ich es vermutlich abgebrochen. So habe ich es immerhin beendet - mit einem großen Fragezeichen, was mir dieses Buch eigentlich sagen wollte.