Gaea Schoeters - Trophäe

 REZENSION


Eigenerwerb

Gaea Schoeters' Roman Trophäe ist ein eindringliches Werk, das den Leser in eine packende Auseinandersetzung mit Natur, Jagd und kulturellen Gegensätzen zieht. Für mich war es eine Reise zurück in meine Kindheit in Afrika - zu Buschspaziergängen, Jagden und der Konfrontation mit Trophäenjägern und Wilderern.

Die Geschichte saugt einen regelrecht ein. Schoeters schreibt so bildhaft, dass man die Tiere und die Natur förmlich vor sich sieht, sie hört und fühlt. Diese lebendigen Beschreibungen machen das Buch zu einer intensiven Leseerfahrung. Besonders das Ende hat mich begeistert: poetisch, dringlich und wunderschön geschrieben - ein Abschluss, der nachklingt.

Im Zentrum steht der Protagonist Hunter, ein älterer weißer Mann, der für mich die Verkörperung von Arroganz und Ignoranz ist. Seine Freude an der Trophäenjagd, sein fehlendes Mitgefühl für die Natur und sein Desinteresse an lokaler Kultur machen ihn symphatisch. Doch genau diese Haltung schafft einen faszinierenden Kontrast zu der tief verbundenen Perspektive des einheimischen Stammes.

Das Buch wirft wichtige und kontroverse Fragen auf: über die Jagd, den Konsum und den Spalt zwischen traditioneller Kultur und westlicher Moderne. Es zwingt den Leser, über diese Themen nachzudenken, ohne einfache Antworten zu liefern.

Trophäe ist ein spannendes, intensives und nachdenkliches Buch, das mich tief beeindruckt hat - ein Muss für alle, die sich mit der Verbindung zwischen Mensch und Natur auseinandersetzen möchten.


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