Ali Hazelwood - Check&Mate

 REZENSION


Eigenerwerb

Zugegeben: ich bin kein großer Fan des Young Adult, beziehungsweise New Adult Genre. Doch das Cover und der Klappentext haben mein Interesse geweckt und so habe ich beschlossen dem Buch eine Chance zu geben.

Was soll ich sagen: ich bin mehr als froh das ich dies gemacht habe, denn es war ein wunderschönes tolles Buch!

Fern von jeglichen Stereotypen die den Leser*innen sonst in Büchern dieser Art begegnen, haben wir hier eine super interessante Geschichte über eine faszinierende Sportart, gekoppelt mit starken Charakteren und ganz viele Themen rund um Freundschaft, Familie und Beziehungen.

Im Buch geht es um die junge Mallory, eine begnadete Schachspielerin die sich aber selbst die Schuld an der schwierigen Situation ihrer Familie gibt und daher sich selbst und ihre Träume hinten anstellt. Mallory ist selbstbewusst, stark und klug. Sie ist eine Kämpferin. Besonders gefiel mir bei ihr das sie zu Anfang als Mechanikerin arbeitet.

Durch ihre beste Freundin kehrt sie zufällig zurück zum Schachsport und lernt dadurch Nolan Sawyer kennen, den amtierenden Weltmeister. Nolan ist ein - meistens - ruhiger junger Mann, der auf dem ersten Blick zurückhaltend und kühl wirkt, aber eine sehr liebevolle Art hat. Schach ist für ihn sein Leben, doch auch er hat so seine Probleme mit dem Sport. Wirklich erfrischend fand ich das Nolan kein typischer Bad Boy mit dunkler Vergangenheit war. Er ist einfach ein ganz normaler Erwachsener.

Die zentrale Handlung des Buches besteht darin das Mallory mit Profi Schach anfängt und sich von Turnier zu Turnier hocharbeitet. Anfangs noch des Geldes wegen, später dann doch aus Leidenschaft. Wer keine Ahnung vom Schach spielen hat - das macht nichts. Die wichtigen Sachen werden super gut und einfach im Buch erklärt und man kann mühelos der Geschichte folgen. Es macht sogar Lust darauf selber Schach zu spielen, aber das nur so am Rande...
Natürlich begegnet Mallory auch immer wieder Nolan und es bildet sich eine gewisse Anziehung zwischen den beiden, die über das Buch hindurch wächst. Es bedient sich also eher dem Slowburn und Friends to Lovers Trope - sehr angenehm meiner Meinung nach.

Im Buch geht es auch viel um Freundschaft und Familie. Das waren sehr schöne Nebenstränge, die zusätzlich zum suspens der Geschichte beigefügt haben. Die Themen waren alle schön abgerundet und passten gut zueinander. Es wurden aber auch Themen wie Schuld, Sexismus, Verantwortung und einige mehr angeschnitten. Die Aufarbeitung dieser fand ich sensibel und verständlich gemacht, sowie auch am Puls der Zeit. Schön das auf diese Art die heutige Jugend damit auf eine positive Art in Berührung kommt. 

Die Sprache ist erwartungsgemäß sehr locker und leicht. Manche Übersetzungen aus der Englischen Originalsprache waren etwas komisch, was aber daran liegt das manche Aussagen nur im Englischen funktionieren. Hätte ich es im Original gelesen wäre es mir vermutlich gar nicht aufgefallen.

Mir hat es total Spaß gemacht der Geschichte zu folgen und ich habe das Buch fast verschlungen weil ich es so schön und spannend fand.  

Eine erfrischende, moderne und non-toxic Geschichte, die tatsächlich durch eine echte Studie über Geschlechterstereotype und Schachleistung inspiriert wurde. Einfach top.










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