Marc-Uwe Kling - Qualityland 2.0 Kikis Geheimnis
REZENSION
Ich habe mich extrem gefreut als es hieß das Qualityland 2.0 rauskommt. Ich liebe die Geschichten von Marc-Uwe Kling, denn sie sind nicht nur unglaublich witzig, sondern haben auch immer eine wichtige Botschaft. Sie öffnen uns die Augen und regen uns zum Nachdenken an.
So auch in Qualityland 2.0. Wir begeben uns wieder auf Abenteuer mit Peter Arbeitsloser, denn bei ihm wird es bekanntlich nie langweilig und so verstrickt sich Peter mit seinen Maschinen wieder in ein großes Abenteuer. Zugegeben ist das fast alles die Schuld der geheimnisvollen und plötzlichen Kiki Unbekannt, denn Kiki wird von einem Killerroboter gejagt. Den Grund dafür scheint Kiki zu kennen: sie versucht ihre Eltern zu finden, doch diese scheinen nicht gefunden werden zu wollen. Gleichzeitig begleiten wir auch Martyn Vorstand, denn nachdem er John of Us in die Luft gejagt hat geht es ihm gar nicht gut. Die ganze Welt, vorallem die ganze technische Welt, scheint sich gegen ihn verschworen zu haben und so geht es mit Martyn stetig bergab.
Das Buch hat eine gute und sehr solide Handlung, die ich als sehr spannend empfand weil ich nicht wusste was auf mich zu kommt und worauf die Story hinausläuft. Sie ist mit sehr viel Witz und Charme geschrieben und ich musste sehr oft schmunzeln und lachen. Gerade die unfreiwillige Komik von Peter fand ich großartig. Es ist einfach dieser trockene Humor vom Autor den ich so schätze. Dieses subtile. Aber da muss ich dann auch wieder sagen das es mir bei den dramatischen, ''gefährlichen'' Szenen größtenteils zuviel Humor war. Da hätte es mir besser gefallen wenn es etwas ruhiger zugegangen wäre, denn so hat es mir etwas vom Drama genommen. Dadurch verliert das Buch bei mir dann auch ein Buchwürmchen(Stern) in der Bewertung.
Ebenfalls extrem gut gefallen haben mir diese sozialkritischen Stellen die den Leser zum nachdenken anregen sollen. Das Buch ist nicht nur lustig geschrieben, sondern auch clever. Marc-Uwe Kling gelingt es immer wieder spielend wirklich wichtige Themen anzusprechen, wie zum Beispiel Politik und das Klima. Ich finde das man oft durch diese Leichtigkeit einen besseren Zugang zu diesen ernsten Themen findet. Ich habe durchaus öfter beim lesen pausiert und drüber nachgedacht was geschrieben wurde. In der heutigen Gesellschaft tut man leider meistens nur mitlaufen ohne drüber nachzudenken und besonders ohne über die Folgen nachzudenken.
Toll fand ich auch wie einfach der Autor seine Dystopie dem Leser verständlich macht. Es wird alles fast nebensächlich erklärt und so fällt es dem Leser nicht schwer sich vorzustellen ebenfalls in dieser Realität zu leben. Irgendwie bekommt man teilweise sogar Lust auf diese Welt, denn wer hätte nicht gerne eine Tür die einem genau meldet das gerade jemand vor seiner Wohnung steht. Oder eine Drohne die das Paket oder die Lieferpizza direkt zu einem fliegt...
Zum Schluss möchte ich noch den absolut unfairen Cliffhanger am Ende des Buches loben. Das Buch an so einer spannenden Stelle zu beenden ist schon wirklich gemein. Aber ich freue mich umso mehr auf das dritte Buch, denn jetzt kann es ja nur eine dritte Forsetzung geben!