Ellen Sandberg - Das Erbe
REZENSION
Vielen Dank an den Penguin Verlag und dem Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar! |
Cover: 5/5
Schreibstil: 5/5
Inhalt: 5/5
Charaktere: 5/5
INHALT
Mona glaubt immer an das Gute im Menschen und versucht jedem zu helfen. In ihrem Umfeld wird sie dadurch als ''Gutmensch'' betitelt, negativ gemeint. Doch Mona imponiert damit ihre Tante Klara welche sie kaum kennt. Unerwartet erbt Mona das Haus von Klara, doch sie weiß nicht warum gerade sie. Einzig der Satz ''Mona wird das Richtige tun'' erklärt Klaras letzten Willen. Doch was meint Klara damit? Als Mona raus findet dass das Haus einmal einen jüdischen Besitzer hatte beginnt sie zu befürchten das ihr Erbe infolge der Arisierung in ihre Familie gelangte. War dem wirklich so? Klebte an diesem Haus Blut? Bei den Nachforschungen entdeckt Mona eine traurige und schockierende Geschichte...
MEINE MEINUNG
Ich war sehr skeptisch ob ich dieses Buch wirklich lesen soll. Der erste Roman der Autorin war unfassbar spannend und interessant geschrieben, eine Geschichte die mich bis heute begleitet. Ihr zweiter Roman war für mich allerdings widerrum ein Flop. Wie würde es mit diesem Buch also werden?
Schon die ersten Seiten hatten mich so in ihren Bann gezogen, das ich mir sicher war, dass ich hier wieder ein Meisterwerk in den Händen hielt. Genau wie im ersten Band zerriss mich die Spannung förmlich die auf knappen 500 Seiten einfach nicht abnahm. Es gab so viele Wendungen, so viele Überraschungen, das man einfach nie wusste was als nächstes geschehen würde und das Buch nicht aus den Händen geben konnte.
Da es ja mein drittes Buch der Autorin war wusste ich das jede der drei Hauptcharaktere irgendetwas gemeinsam hatten und irgendetwas sie verband, egal in welcher Zeitebene man sich befand, egal für wie unmöglich man dies hielt. Nach und nach wird eine Geschichte erzählt die sich sehr langsam entfaltet und der Leser bekommt immer wieder ein Puzzle Teil zugespielt. Und wenn man glaubte das Motiv zusammen gestellt zu haben, passierte wieder etwas was das Bild zerstörte.
Die Handlung an sich ist eine sehr starke Geschichte voller Emotionen. Immer wieder treffen mich die traurigen Erlebnisse von Figuren die durch die Nazis und dem Krieg leiden musste. Auch wenn sie meistens nur erfunden wurden, weiß man doch das es so viele Schicksale gibt die TATSÄCHLICH gelitten haben. Die wirklich unausprechliches durchgemacht haben und dieses Leid trifft mich immer wieder. Und dennoch lese ich diese Geschichten so gerne, den sie treffen einen mitten ins Herz und ermahnen uns immer wieder gut zu sein. Mensch zu sein. Mitgefühl zu haben und immer daran zu denken das wir im Innern ALLE gleich sind.
Die Hintergründe zu der Handlung ist sehr gut recherchiert und fließt Mühelos in das Buch ein.
Im Buch geht es um 3 Frauen die unterschiedlicher nicht sein können: Klara wächst mitten im Naziregime auf. Ihre beste Freundin Mirjam ist Jüdin und ihrer Familie gehört das Haus. Als die Juden sich immer mehr Rassengesetze unterwerfen müssen, beschließt Mirjams Familie zu flüchten und verkauft das Haus an Klaras Vater. Mirjam und Klara bleiben in Kontakt und schreiben sich zahlreiche Briefe. Keiner der beiden ahnt das diese Briefe einmal das Leben von Mona um 180 Grad drehen werden.
Mona glaubt immer an das Gute im Menschen und hat einen sehr ausgeprägten moralischen Kompass. Stets versucht sie das richtige zu tun. Als Mona merkt das etwas mit dem Haus nicht stimmt das sie von Klara geerbt hat, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und findet dabei die Briefe von Mirjam. Der Inhalt lässt nichts gutes vermuten und plötzlich stößt Mona auf ein ungeheuerliches Verbrechen.
Sabine fühlt sich vom Leben betrogen. Als Hartz 4 Empfängerin muss sie auf so manch Annehmlichkeit verzichten und versteht nicht warum sie so ein Schicksal hat. Voller Neid blickt sie auf ihre reicheren Mitmenschen und neidet deren Besitz. Doch eines Tages entdeckt sie die alten Tagebücher ihrer Oma und lüftet ein riesen Geheimnis: Sabines Vater ist gar nicht der leibliche Sohn ihrer Oma. Sabine stellt Nachforschungen an um herrauszufinden wo ihre Wurzeln liegen, denn eventuell stammt sie ja von einer gut betuchten Familie ab.
FAZIT
Dieses Buch ist sowohl Sprach- als auch Bildgewaltig und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen, ich wollte unbedingt wissen was passiert ist. Für mich steht dieses Buch auf gleicher Ebene wie schon der erste Sandberg Roman und ich hoffe das ihr viertes Buch sich dazu gesellen wird.