Trevor Noah - Born a Crime

REZENSION



Cover: 3/5
Schreibstil: 5/5
Handlung: 4/5

KLAPPENTEXT

Trevor Noah kam 1984 im Township Soweto als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers zur Welt. Zu einer Zeit, da das südafrikanische Apartheidsregime „gemischtrassige“ Beziehungen weiterhin unter Strafe stellte. Als Kind, das es nicht geben durfte, erlebte er Armut und systematischen Rassismus, aber auch die mutige Auflehnung seiner "farbenblinden" Eltern, die einfallsreich versuchten, Trennungen zwischen Ethnien und Geschlechtern zu überwinden. Heute ist er ein international gefeierter Comedian, der die legendäre "The Daily Show" in den USA leitet und weltweit – ob Sydney, Dubai, Toronto, San Francisco oder Berlin – in ausverkauften Sälen auftritt.

In "Farbenblind" erzählt Trevor Noah ebenso feinsinnig wie komisch in achtzehn Geschichten von seinem Aufwachsen in Südafrika, das den ganzen Aberwitz der Apartheid bündelt: warum ihn seine Mutter aus einem fahrenden Minibus warf, um Gottes Willen zu erfüllen, welche Musik er für einen tanzenden Hitler aufzulegen pflegte, um sein erstes Geld zu verdienen, und wie ihn eine Überwachungskamera, die nicht einmal zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden konnte, vor dem Gefängnis bewahrte.

MEINE MEINUNG

Die mesiten kennen Trevor Noah wohl ''nur'' als Moderator der Daily Show, ich habe ihn schon sehr viel früher entdeckt, als er mit Daywalker in meiner Heimat auftrat. Ich war sofort ein Fan. Er ist so erfrischend ehrlich und das auf extrem lustige Art. Natürlich ganz besonders wenn man selber in Afrika aufgewachsen ist und genau weiß worüber er spricht. Doch wie er aufgewachsen ist und was für ein turbulentes Leben er hatte, das wusste ich nicht.

Apartheid. Für mich ein Begriff mit dem ich nicht allzu viel mit Anfangen konnte. Ich bin ein Jahr vor dem Ende geboren worden. Etwas mitbekommen habe ich davon nicht. Klar kenne ich viele Geschichten die meine Mutter mir aus der Zeit erzählt hat. Eher harmlosere Dinge aus einer ''weißen, priviligierten'' Perspektive. Viel ist aus dieser Zeit nicht geblieben, nur der Hass. Die Ungerechtigkeit. Der Wunsch nach Vergeltung...

Trevor wird ''illegal'' geboren. Ein Kind zweier Rassen die nicht hätten ein Kind zeugen dürfen. Demnach ist sein Leben von Anfang an schwierig. Er ist weder Fleisch noch Fisch, in einer Welt in der es unabdingbar ist ob man Fleisch oder Fisch ist. Er hat eine schwierige Kindheit. Er muss versteckt werden, sein Vater darf nicht öffentlich zu ihm stehen. Seine Mutter erzieht ihn alleine und hat oft schwierigkeiten mit diesem aufgeweckten, neugierigen Kind. Doch sie bekommt es hin, wohl auch mit Gottes Hilfe, denn Tervors Mutter ist sehr Christlich.
Trevor baut viel Mist, sucht sich falsche Freunde, gerät immer wieder mit den Behörden in Konflikt. Sein Stiefvater ist gewlttätig. Er hat es wahrlich nicht leicht, aber er kämpft sich aus allem herraus und geht seinen Weg.

Unglaublich intensiv und Bildgewaltig erzählt er wie es ist als Mischling in Afrika aufzuwachsen, in einer Zeit wo man keine Hautfarbe haben durfte. Es ist wirklich ein wahnsinn was aus einem werden kann wenn man es nur möchte. Er beweist das man aus Fehlern lernen kann, muss, und das jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Er war auf dem besten Weg abzurutschen, war auch mal im Gefängniss und hat es trotzdem an die Komikerspitze schlecht hin geschafft. Man kann, wenn man nur will.

Beeindruckend, Mut schaffend und durchwegs interessant und spannend, bis hin zu traurig tragisch.

Schade fand ich nur das man nicht erfährt wie genau er dann zur Schauspielerei und zur Komik kam. Das hätte ich noch gerne erfahren, zumal er vorher nie im Buch erwähnt hat das ihm das gefällt.

FAZIT

Beeindruckend, Mut schaffend und durchwegs interessant und spannend, bis hin zu traurig tragisch. Ein wirklich berührendes Buch über eine Kindheit in Süd Afrika.



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