Luxusgut Wasser

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Ich lese ja im Moment das Buch "Die Geschichte des Wassers" von Maja Lunde und habe mich dazu inspierieren lassen diesen Text zu schreiben.

Wasser. Es umgibt uns. Es ist überall. 72% der Erde besteht aus Wasser. 70% des Körpers besteht aus Wasser. Ohne diese Flüssigkeit gibt es kein Leben. 20% Wasserverlust im Körper reichen aus um Lebensbedrohlich zu sein. 60% der Menschen halten Wasser für selbstverständlich. Klar, öffnen wir den Wasserhahn erhalten wir reines, klares Trinkwasser. Betätigen wir die Toilettenspülung fließt Wasser. Stellen wir die Waschmaschine an, fließt Wasser. Wir können uns gar nicht vorstellen wie es ist kein Wasser zu haben.



Und doch gibt es Menschen die genau das nicht haben: Wasser. Befragt man Menschen auf Instagram so antworten alle das ihnen klar ist, das es Menschen gibt die kein Wasser haben und doch halten 60% davon Wasser für selbstverständlich.

 Ende 2017 kommt eine Nachricht aus Kapstadt, Süd Afrika. Nach einer dreijährigen Dürre liegt der Wasserstand nur noch bei 23%. Eine Katastrophe. Extreme Maßnahmen werden ergriffen. Bauarbeiten und Waschanlagen werden gestoppt. Gemüsebauern dürfen ihre Pflanzen nicht mehr bewässern, Tiere auf Bauernhöfen verdursten. Extrem viele Menschen verlieren ihre Arbeit. Die Menschen werden aufgefordert Wasser zu sparen. Es wird verboten das pro Person mehr als 80 Liter Wasser verbraucht wird, später sind es nur noch 50 Liter.  Im ersten Moment hört sich das doch extrem viel an, oder? Wieder wissen 60% der befragten Menschen nicht wieviel Wasser sie pro Tag verbrauchen. Und der Großteil des Restes unterschätzt die Anzahl maßlos. Eine einzige Toilettenspülung braucht alleine schon 30 Liter Wasser!! 40 Liter Wasser beim Baden oder Duschen, 30 Liter fürs Wäsche waschen. Was tut man also wenn man nur 50 Liter für Trinken, Kochen, Hygiene und waschen hat? Nicht mit einegerechnet Wasser für Tiere und Pflanzen. Der Wasserdruck wird in der ganzen Stadt gesenkt. Duschen soll man nicht länger als 2 Minuten und das nicht jeden Tag, gar nicht so leicht in einem Land in dem Tagtäglich Temeperaturen von über 30 Grad herschen.. Noch besser: eine Badewanne für 2 Minuten mit Wasser befüllen, darin sich waschen und dieses Wasser ausschöpfen um die Toilette zu spülen. Der Staat bittet die Anwohner keine körperlichen Anstrengungen mehr zu tun, denn jeh mehr man schwitzt, desto mehr Wasser braucht der Körper.
Das WC soll möglichst nur einmal am Tag gespült werden. Der Geruch ist eckelhaft, die Umstände extrem unhygienisch. Doch 30 Liter lassen sich anderswo besser nutzen.



Doch Süd Afrika hat es im Vergleich zu Somalie zum Beispiel gut, denn sie haben immerhin noch sauberes Trinkwasser. 783 Millionen Menschen haben keinen Zugang dazu. Kein sauberes Trinkwasser! Sie können nicht einfach in die Küche laufen und sich ein Glas Wasser holen. Unvorstellbar. Vielen bleibt nur unreines Wasser zu trinken und dies ist extrem Gesundheitsgefährdent. Schockierend ist das Firmen wie Nestle diese Situation auch noch ausnutzen und verschlimmern. So verwehren sie Anwohnern den Zugang zu Wasserquellen und zwingen sie Trinkwasser zu kaufen. Doch woher sollen diese Menschen das Geld dafür hernehmen? Und warum soll man überhaupt etwas zahlen für eine natürliche Resource die Lebensnotwendig ist? 



Von den 72% Erdwasser ist lediglich 0,3% trinkbar. Meerwasserentsalzung ist höchst aufwendig und ziemlich kostspielig. Viele Länder können sich dies gar nicht leisten. Was man nicht vergessen darf: sauberes Wasser wird nicht nur für die täglichen Bedürfnisse des Körpers gebraucht. Nahrungsmittel müssen begossen werden. Getreide, Obst und Gemüse. Auch Tee und Kaffeeplantagen zum Beispiel brauchen Wasser. Logisch. Doch auch in der Industrie wird Wasser benötigt, zum Bespiel für die Herstellung eines Handys. Im Jahre 2040 soll ein großteil aller Länder an einer Wassernot leiden. Darunter auch Griechenland und Spanien.



Was also tun? Etwa die hälfte der befragten Leute geben an Wasser zu sparen. Doch ebenso so viele tun dies nicht und möchten davon auch nichts hören. Natürlich, spare ich in Deutschland Wasser hilft es keinem Kind in Somalia. Doch sich bewusst zu machen wie kostbar Wasser ist, kann schon ein großer Schritt in die richtige Richtung sein. Auch das Unternehmen Nestle nicht mehr zu unterstützen kann helfen. Jede Bewegung fing mal klein an, jede Handlung zählt.
Auch kann man Hilsorganisationen dabei unterstützen für sauberes Wasser zu sorgen, zum Beispiel eine kleine Geldspende bei der UNO. Jeder Cent hilft! In Deutschland gibt es seit kurzem die Organisation SHARE. Kauft man sich im Laden eine Share Wasserflasche, so bekommt ein Mensch in Not einen ganzen Tag sauberes Trinkwasser. Dabei sind alle Share Produkte mit einem Code versehen mit dem man online schauen kann wo und wie geholfen wird. Mehr Infos gibt es auf www.sharefoods.de So etwas brauchen wir viel mehr und überall.



Lasst uns Wasser nicht für selbstverständlich halten. Lasst uns dankbar für jeden Schluck sein. In Süd Afrika würde der "Day Zero" auf August verschoben. 4 Monate Aufschub also. Eine ganze Nation hofft das es im bevorstehenden Winter endlich genug regnen wird.  Hoffen wir mit ihnen. 


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