Doris Cramer - Die Wolkenfrauen

REZENSION


Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das bereitstellen dieses Leseexemplares!!

INHALT

Deutschland, 1942. Eine junge Frau träumt von einer Zukunft mit ihrer großen Liebe, doch nach einer unvergesslichen Nacht wird er nach Nordafrika versetzt, bevor sie heiraten können.
1988: Im Nachlass ihrer gerade verstorbenen Mutter entdeckt die dreiundzwanzigjährige Doro Zeichnungen der marokkanischen Wüste und ein Amulett. Daraufhin reist sie nach Marokko, um mehr über ihre Mutter zu erfahren, die immer sehr verschlossen war. In Agadir trifft sie Ingrid, ihre ehemalige Dozentin und Leiterin einer Hilfsorganisation, die das Amulett sofort erkennt: Es ist ein seltenes Exemplar der Fatima-Hand, eines bei Muslimen verehrten Schutzsymbols. Einige Tage später wird Doro Zeugin einer brutalen Verhaftung. Kurz darauf begegnet sie dem Gefangenen erneut – er heißt Amir und trägt das gleiche Amulett ...

MEINE MEINUNG

Die Autorin hat in ihrem Nachwort diesen wunderbaren Roman so treffend zusammengefasst das ich es hier gerne zitieren möchte, denn besser kann ich das auf gar keinen Fall:

''...dieser Roman beschreibt nicht nur ein Familiengeheimnis und seine abenteuerliche Enthüllung. Es geht auch um die Schrecken von Grenzen und Kriegen, aktuellen wie vergangenen, um verdrängte Erinnerungen und die Auswirkungen für nachfolgende Generationen sowie um das Versagen internationaler Politik. Außerdem erzähle ich von einer großen Liebe und von der Notwendigkeit, sich selbst und einander zu vertrauen.''

Der Roman ist wirklich spannend geschrieben und nimmt viele unerwartete Wendungen. Es kommen immer wieder Geheimnisse ans Licht, aber irgendwie scheinen sie alle nicht zusammen zu passen. Erst gegen Ende des Romans wird einem klar wie die Geschichten der 4 Protagonisten zusammen passen. Dies macht die Geschichte zusätzlich extrem spannend. Amir und Doro stürzen sich von einer Gefahr in die nächste, herrscht doch in Marokko Krieg.Mehr als einmal müssen sie um ihr Leben rennen und flüchten vor Tod und Elend. Es ist erschreckend was die beiden mit ansehen müssen, entspricht es doch der Wahrheit. Ich habe ziemlich viel dazu gelernt, wusste ich zum Beispiel nicht das der Krieg dort so schlimm ist und schon so lange andauert. Durch die Geschichte wird einem erst so richtig bewusst wie sehr die Menschen dort leiden. Wie ungerecht das die Menschen die nichts dafür können immer die sind die es am schwersten haben. Hunger, Heimatlosigkeit und Tod sind dort an der Tagesordnung. Schrecklich. Da ist die wunderschöne Liebesgeschichte zwischen Doro und Amir nur ein kleiner Trost. Aber kann die Liebe der beiden über diese vielen Hindernisse hinweg bestehen?

Das Buch hat eine wirklich schöne Balance zwischen einem ernsten Politischen Thema und einer geheimnisvollen Familien- und Liebesgeschichte. Das Zusammenspiel der beiden Elemente ist flüssig, informativ und spannend. Lediglich ein paar male war es mir etwas zu Politisch und ich hatte Mühe mich zu konzentrieren weil es mir etwas zu Interlektuell wurde und ich es nicht so recht verstanden habe.

Die Geschichte wird im Buch aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt:

Doro, die nach dem Tod ihrer Mutter erst einmal aus Deutschland flüchten will und ihre ehemalige Dozentin in Marokko besucht.
Ingrid, die in Marokko lebt und dort eine Hilfsorganisation hat, die Mädchen lesen und schreiben beibringt.
Amir, der Wüstensohn, der scheinbar zufällig auf Doro trifft und sich in sie verliebt.
Betty, eine Touristen die in der Wüste sich auf die Spuren der Vergangenheit begibt.

Wir lernen Doro als mutige Frau kennen, die sich in Marokko versucht vom Tod ihrer Mutter abzulenken. Dabei greift sie Ingrid unter die Arme und unterstützt sie bei ihrer Hilsorganisation. Als sie in die Wüste fährt um einem abgelegenem Dorf Spenden aus Deutschland zu bringen trifft sie auf den gutaussehenden und geheimnisvollen Amir. Durch seine verschlossene Art bringt er sie öfters zur Weißglut und doch hat er eine unglaubliche Anziehungskraft auf Doro. Amir interessiert sich brennend für Doros Marokkanisches Amulett welches sie von ihrer Mutter geerbt hat. Was hat es damit aufsich? Als Doro den Wunsch äußert die Wüste zu sehen, entschließt er sich kurzer Hand sie ihr zu zeigen. Was die beiden nicht wissen: durch dieses Abenteuer stürzen sich beide in große Gefahr.
Mehr als einmal hat mir die Autorin während der Geschichte das Herz gebrochen. Gerade das Ende hat es echt in sich und mir sind ein paar Tränchen gekommen. Wunderschön und schrecklich zu gleich!

FAZIT

Dieses Buch ist eine wirklich tolle Geschichte, die nicht nur ein wunderbares Lesevergnügen verspricht, sondern auch noch bildet! Eine perfekte Kombination. Ich habe durch das lesen sehr viel dazugelernt und war gleichzeitig gut unterhalten.


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