Malin Persson Giolito - Im Traum kannst du nicht lügen
REZENSION
KLAPPENTEXT
Stockholm: Nach einem Blutbad an einem
Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat
geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr
Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen,
dass dieses einstmal so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person
Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?
MEINE MEINUNG
Stockholm: Nach einem Blutbad an einem
Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat
geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr
Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen,
dass dieses einstmal so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person
Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?
Die Geschichte beginnt im Klassenzimmer
kurz nach dem Massaker. Maja erzählt wie es um sie herum aussieht.
''Ausser mir sind alle mit Kugeln durchsiebt.''
Dann beginnt die eigentliche
Geschichte. Wir befinden uns 9 Monate später im Gerichtssaal
Schwedens in dem Maja wegen Mordes angeklagt ist. Nach und nach
erhält der Leser mehr Einblicke in die Tragödie. Es werden immer
mehr Details enthüllt. Durch die Rückblicke von Maja wird die
Geschichte langsam von vorne erzählt, dort wo alles begann. Wir
lernen Maja vor der Tat kennen. Wie sie sich mit Amanda verstand, wie
sie in der Schule war und mit ihrer Familie umging und vor allem wie
sie Sebastian und seinen Vater Claes kennen lernt. Claes, Sebastian,
Amanda und der Mitschüler Samir spielen im Roman eine große
Rolle.Immer wieder springt die Geschichte zwischen der Vergangenheit
und de Prozess hin und her. Dadurch bleibt ein hoher Spannungsbogen
weil man nie die komplette Geschichte erfährt. Dies bleibt so bis
zum Schluss. Die Verhandlung dauert das ganze Buch über – drei
Wochen – und erst im letzten Kapitel erfährt man ob Maja für
schuldig erklärt wird.
Die Protagonistin Maja fand ich als
sehr nette und freundliche Person. Sie kam mir als ein fröhlicher
Mensch vor, der durch die Ereignisse gebrochen wurde und nur noch ein
Schatten ihrer selbst wurde. Sie tat mir extrem Leid und ich konnte
mir beim besten willen nicht vorstellen das sie 5 Leute getötet
haben soll. Ich stellte mir ziemlich viele Szenarien vor die passiert
hätten können, keins davon bestätigte sich. Ich hatte wirklich
keine Ahnung was wirklich passiert war. Ich konnte das Buch kaum
weglegen weil ich einfach wissen wollte was denn nun genau vor sich
gegangen war.
Schön fand ich auch wie die Autorin
wichtige und sehr aktuelle Themen in ihr Buch hat miteinfließen
lassen. Diese sind zum Beispiel Amokläufe an Schulen, Integration,
Familienverhältnisse und Seelische Zustände bei Teenagern. Es kam
mir nicht wie eine erfundene Geschichte vor, zu nah liegen die
Ereignisse an Geschichten die man leider viel zu oft aus dem wahren
Leben kennt, die Autorin schreibt sehr realitätsnahe. Ich musste an
viele Fälle der letzten Jahre denken.
Was ich ziemlich schade finde ist der
Titel ''Im Traum kannst du nicht lügen''. Dieser ist für mich
einfach extrem unpassend, da er mit der Geschichte nichts zu tun hat.
Maja sagt lediglich einmal das sie nicht einschlafen möchte da sie
dann mit ihren Träumen konfrontiert wird. Viel besser passt da der
Schwedische Originaltitel der sich mit TREIBSAND übersetzen lässt.
Dies trifft für mich den Nagel auf den Kopf, da sich Maja immer mehr
in eine Sache verstrickt und nicht mehr herrausfindet. Immer weiter
versinkt sie im Sand der Ereignisse und am Ende scheint das Blutbad
die einzige Lösung zu sein. So scheint es zumindest.
Auch war schön zu sehen das eine
bestimmte Konsequenz nicht nur aus einer Handlung entsteht. Es
braucht viele Anstöße über eine längere Zeit hinweg. Es baut sich
aus und wird immer größer, bis der letzte Tropfen das Fass
entgültig zum überlaufen bringt. Das wird in diesem Roman sehr
deutlich dagestellt.
FAZIT
Mir hat die Geschichte extrem gut
gefallen. Ich kam mir selber wie ein Zuschauer im Gericht vor, dem
nach und nach die gesamte Geschichte erzählt wird. Nach und nach
ergeben die Puzzleteile das ganze Bild. Immer und immer wieder ist
man erstaunt über die Entwicklungen und es bleibt spannend bis zur
allerletzten Seite.