Marc-Uwe Kling - Qualityland
REZENSION
KLAPPENTEXT
MEINE MEINUNG
In erster Linie danke ich hier mal dem
Ullstein Verlag der mir sehr schnell dieses Buch zur Verfügung
gestellt hat, ich habe mich sehr gefreut!
Ich bin ein großer Fan von Marc-Uwe
Kling – die Hörbücher der Känguru Chroniken kann ich mir wieder
und wieder anhören. Es ist einfach super lustig geschrieben.
Umso gespannter war ich auf sein neues
Buch, gerade weil ich Dystopien recht gerne lese.
Das Cover ist ziemlich interessant
gestaltet. Es kommt in zwei Auflagen: einer helleren und einer
dunkleren Version. Der einzige Unterschied sind die im Buch
integrierten Werbungen des Qualityland: in der dunkleren Version sind
diese einfach düsterer und ordinärer. Der Grund ist das es im Buch
viel um Personalisierung geht. In jedem Buch gibt es hinten aber einen Link mit dem man die Werbungen des jeweils anderen Buch nachlesen kann. Die Kapitel dazwischen sind alle gleich. Das Buch ist in ziemlich dicker Pappe eingeschlagen was es sehr angenehm zu halten macht. Auch kann man es sehr einfach aufschlagen und ds ohne den Buchrücken zu brechen. Dies geht sogar Problemlos wenn man das Buch aufgeschlagen flach auf den Tisch legt. Top!! Auch ist ein kleiner Mund mit Barcode abgezeichnet, im Roman findet man dann raus warum - ich finde dies ziemlich clever und war sehr begeistert von diesem kleinen Detail.
Im Buch gibt es drei Hauptprotagonisten:
- Peter Arbeitsloser: ein Mann, mittleren Alters der eine Maschinenschrottpresse besitzt und heimlich ''nutzlose'' Robotor bei sich wohnen lässt.
- Martyn Vorstand: ebenfalls ein Mann, mittleren Alters der im Parlament arbeitet und zu Anfang ein recht zufriedenstellendes Leben führt
- John of Us: ein Robotor, beziehungsweise eine Künstliche Intelligenz, der sich als Kandidat zum Präsidenten aufstellen lässt.
Alle drei Charaktere haben durchaus ihre sehr witzigen Seiten, sind mir aber weder symphatisch, noch unsymphatisch aufgefallen. Eher sehr neutral, was mich aber nicht sehr gestört hat. Durchaus spannender fand ich die Robotor die Peter vorm verschrotten rettet, allen voran Kalliope. Sie kommen mir weit aus vernünftiger und menschlicher vor, was wohl auch die Intention des Autors war.
Ich fand die Geschichte durchaus unterhaltsam und auch oft sehr witzig, dennoch hatte ich nicht das Gefühl das es sich um eine Dystopie handelt. Eher um eine extrem überspitze und absurde Form unserer jetzigen Realität. Für mich also eher ein Gegenwartsroman der sehr Sozialkritisch ist - zurecht! Auf subtile Art und Weise und mit viel schwarzen Humor macht uns Herr Kling unsere Probleme deutlich - die Abhängichkeit von Technischen Geräten, der blinde Völkerhass vieler Menschen oder auch die Wirkung der Medien auf uns. Man kann nur hoffen das sich die Vorstellung des Autoren von unserer Zukunft niemals erfüllt.
Sehr witzig war die Idee das die Charaktere alle einen Nachnamen nach dem Beruf der Väter oder Mütter haben. Jeder Junge den Beruf seines Vaters als Nachnamen und jedes Mädchen den der Mutter. Mein Nachname wäre in dem Falle ''Buchhalter'', der meines Bruders ''Landwirt''. ;-) Kleine Anekdote am Rande.
Etwas schwierig war für mich ab und zu das Gerede über die Politik. Ich muss zugeben das ich mich in dem Bereich wirklich nicht gut auskenne und das es bei den Passagen etwas mühsam für mich zu lesen war.
Das Ende ist ziemlich unerwartet, was ich immer gut finde. Mehr oder weniger bleibt auch ein offenes Ende, man kann sich also selber Gedanken darüber machen wie es wohl weiter geht. Witzig ist es definitiv.
Übrigens werden auch Fans des Kängurus hier auf ihre Kosten kommen, soviel sei verraten...
FAZIT
Das Buch war durchaus amüsant und ich habe es gerne gelesen, dennoch hat es mich nicht unendlich begeistert. Ich werde mir demnächst mal das Hörbuch besorgen und schauen ob es mich dort mehr begeistern kann - im Falle der Känguru Chroniken war dies auf jedenfall so.