Die Liebe die uns Bleibt - Rezension

Die Liebe die uns Bleibt - Jenny Eclair




Ich durfte bei meiner ersten Lesejury Leserunde mitmachen und das gleich bei diesem tollen Buch. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, das tolle Cover und der Klappentext hatten mich sehr neugierig gemacht!

Zum Inhalt


Edwina Spinner ist eine alte Dame die beschließt ihr Heim zu verkaufen, da sie alleine in einem viel zu großen Haus wohnt. Zimmer für Zimmer führt sie den Makler durchs Haus und teilt mit dem Leser besondere Erinnerungen an die Zeit in der sie mit ihrer Familie dort wohnte. So erfährt der Leser von ihrem ersten Ehemann Ollie, den gemeinsamen Kindern Rowena und Charlie, der liebenswürdigen Haushälterin Alicia, sowie Edwinas zweiten Ehemann Dickie und dessen Sohn Lucas. Schnell wird dabei klar das es ein dunkles Geschehen in der Familie gibt. Eines das die Familie gespalten und Edwina vereinsamt hat. 
Ganz langsam entfaltet sich die Geschichte und die Leser kommen dem Schicksalshaften Ereigniss durch Edwinas Erinnerungen - sowie auch die Erlebnisse anderen Charakteren - immer näher.

Meine Meinung


Das Buch fing total schön an. Es war wirklich etwas besonderes durch dieses Haus geführt zu werden und durch den schönen Schreibstil der Autorin konnte man sich alles bildlich total gut vorstellen. Mir kam diese Idee total frisch vor, habe ich noch nie ein Buch gelesen das mit Erinnerungen so umgegangen ist. Edwina möchte man am liebsten in den Arm nehmen. Sie scheint eine besondere und wirklich nette Person zu sein, gleichzeitig merkt man wie einsam und traurig sie ist. Dies spürt man in jeder Erinnerung die sie teilt und man wird die Frage nicht los was nur geschehen sein mag das diese tolle Person so tief traurig und einsam lebt.

Mir hat es gefallen welchen unglaublichen Sog die Geschichte auf einen ausgeübt hat. Man konnte gar nicht aufhören zu lesen und wollte einfach nur wissen was den passiert sein mochte. Auch schreibt die Autorin ziemlich humorvoll und man kann sich oft ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Gerade als es ziemlich spannend wurde und man das Gefühl hatte das man jetzt endlich etwas erfahren würde, wechselt die Autorin die Sichtweise von Edwina zu einem anderen Charakter und auch dort entfaltet sich die Geschichte langsam zum Geschehen hin. Wir lernen neue Charaktere kennen und erleben eine andere Sicht der Dinge. Auch dieser Abschnitt hat mir gut gefallen. Man taucht viel tiefer und persönlicher in die Geschichte ein, betrachtet sie nicht nur von aussen. Endlich werden ein paar Fragen beantwortet und man bekommt eine Ahnung von den Dingen die wohl geschehen werden. Man fiebert mit und gerade als es auch hier zum Höhepunkt der Geschichte kommt, wechselt die Autorin abermals die Sichtweise zu einem dritten Hauptcharakter.

Die Sichtweise des dritten Erzählers hat mir nicht mehr so gut gefallen, da ich ihn unsymphatisch fand. Für mich kam er Gefühllos, berechnend und leer vor. Hier jedoch entfaltete sich die Geschichte relativ schnell und man bekommt das Ausmaß des ''großen Geschehens'' mit.

Das Ende der Geschichte fand ich wieder total schön und berührend. Trotz der vielen tragischen Momente gibt es mehr oder weniger ein Happy End für alle. Für manche mehr, für andere weniger.

Alles in allem ist es eine schöne, tragische und Herzzerreißende Geschichte, die zeigt was kleine, anscheinend unbedeutende, Entscheidungen anrichten können und welche Kette von Ereignissen sie mit sich ziehen.

Mein Fazit


Ich fand das Buch wirklich toll. Es war flüssig zu lesen und spannend geschrieben, ich hatte ein paar wirklich schöne Lesemomente. Ich mag den Schreibstil von Jenny Eclair echt gern, sie ist sehr wandelbar - jeh nachdem was der Charakter und die Situation gerade braucht - und kann auch sehr lustig sein.
Wer eine schöne Geschichte lesen möchte ist hier genau richtig bei!
Einen halben Punkteabzug gibt es aber, da ich finde das weder Cover noch Klappentext so richtig zur Geschichte passt, dafür finde ich den Titel sehr gelungen.


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