Das Geschenk eines Sommers, Rezension
Das Geschenk eines Sommers - Gabriele von Braun
Ich durfte dieses Buch in einer Leserunde für die Lesejury lesen. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, der Klappentext klang sehr gut, wenn er auch viele Tränen versprach. Auch das Buchcover fand ich sehr ansprechend.
Klappentext
Clara, Ende dreißig, ist erfolgreich im Job, hat eine schicke Wohnung in München, einen alten, leicht übergewichtigen Kater und eine Liebe: Martin. Doch der ist mit einer anderen verheiratet. Als sie sich für einen Besuch bei ihren Eltern in Berlin ankündigt, die sie viel zu lange nicht gesehen hat, erfährt sie, dass ihre Mutter Ruth schwer krank ist. Die Diagnose: Krebs - Heilung ausgeschlossen. Clara ist am Boden zerstört, aber Ruth beschließt, die Zeit, die ihr noch bleibt, zu genießen und den Sommer noch einmal zu spüren. Gemeinsam fahren Mutter und Tochter in die Uckermark, wo Ruth aufgewachsen ist. Eine schöne, aber vor allem sehr emotionale Zeit beginnt, die zeigt, was wirklich wichtig ist, und Clara die Augen auch in Sachen Liebe öffnet -
Meine Meinung
Mich konnte das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Den Anfang fand ich sehr gut, ich bin gut reingekommen und fand Clara sehr symphatisch. Sie ist eine aufgeweckte, junge Frau, die mitten im Leben steht und eine sehr gute Beziehung zu ihren Eltern hat.
Irgendwann verlor sich aber der positive Eindruck. Ich kann nicht genau sagen ob es am Schreibstil lag oder einfach nur daran wie die Charaktere mit der Situation umgegangen sind. Irgendwie war es alles für mich nicht ganz nachvollziehbar. Die Dialoge kamen mir zu gewollt rüber, gar nicht natürlich.
Plötzlich stand auch ein dunkles Familiengeheimnis mitten im Raum, was für mich einfach fehl am Platz wirkte. Irgendwie einfach dahergegriffen. Es gab keinen Aufbau oder eine Vorwarnung. Plötzlich war es da und wurde dann aber auch nicht richtig ausgeführt. Eher an der Oberschicht kratzend und dann ganz schnell weiter. Ich hatte das Gefühl es sollte einfach sehr viel in sehr kurzer Zeit reinpassen. Auch die Liebesgeschichte am Ende des Buches wirkte für mich deplaziert. Es war alles ein bischen unwirklich, für mich nicht sehr überzeugend. Es wirkte gewollt und geplant.
Dennoch hat mich das Buch stellenweise sehr ergriffen, jediglich aber nur weil ich an meine Mutter deken musste und wie unvorstellbar es für mich wäre sie so plötzlich verlieren zu müssen. Das war sehr beklemmend. Zumindest in der Hinsicht schafft es das Buch mir die Moral ''Verschwende keine Minute deines Lebens und halte die Menschen die du Liebst nahe bei dir'' zu vermitteln.
Auch vom Ende war ich nicht sehr begeistert. Wieder hatte ich das Gefühl das es alles etwas unwirklich ist. Es kam mir einfach nicht echt vor. Die Zeitspanne war etwas kapp und auch hier hatte ich das Gefühl es solle ganz viel an Geschehen in ganz kurzer Zeit und knappen erwähnen reinpassen.