Max Porter - Shy
REZENSION
Dieses Buch ist ganz anders als alles was ich sonst so lese. Doch die Werbung auf den Sozialen Medien und auf der Frankfurter Buchmesse, haben mich neugierig gemacht.
Im Buch geht es um Shy, einem Teenager der unter Albträumen und Wutausbrüchen leidet. Da er mehr und mehr auf die schiefe Bahn gerät, kommt er in ein Heim für schwierige Jugendliche. Im Buch begleiten wir Shy mitten in der Nacht zu einem uns unbekannten Ziel und bekommen seine Gedanken zu lesen. Diese handeln von der Vergangenheit und der Gegenwart, aber auch von seinen Träumen.
Als Leser*in ist man quasi mitten in Shys Kopf. Der Schreibstil und der Aufbau des Buches ist dabei genauso chaotisch und durcheinander wie Shys Gedankenwelt. Die Sprache ist teilweise hart und direkt, teilweise lyrisch und poetisch. Die Gedanken folgen keinem roten Faden - sie kommen und gehen. Man wird genauso mitgerissen und merkt sehr schnell das Shy eine gequälte Seele ist, die eigentlich nur nach Ruhe sucht: egal ob in der Musik oder in den Drogen.
Durch das Durcheinander und den stets abwechselnden Gedanken, war es für mich schwierig, mich auf das Buch einzulassen, ich konnte mich nicht wirklich fallen lassen. Es ist herausfordernd sich mit Shys Gedanken auseinander zu setzen und ich hätte mir eine Triggerwarnung am Anfang des Buches gewünscht (Depressionen, Gewalt, Sucht, Selbstmord). Es ist kein einfaches Buch zu lesen und auch kein Buch für entspannte Stunden zwischendrin.
Das Ende bleibt relativ offen. Ich glaube es ist an den Leser*innen selbst zu bestimmen wie es weiter geht, eher Hoffnungsvoll oder Hoffnungslos. Ein interessanter Abschluss, welcher definitiv zur Stimmung des Buches passt.
Durchaus ein interessanter Roman, der viel mit einem macht und potentiell viel auslösen kann, positives wie negatives.