Maria Nikolai - Die Schokoladenvilla

REZENSION

Rezensionsexemplar des Bloggerportals von Randomhouse!

Cover: 4/5
Handlung: 4/5
Charaktere: 5/5
Schreibstil: 5/5

KLAPPENTEXT

Stuttgart, 1903: Als Tochter eines Schokoladenfabrikanten führt Judith Rothmann ein privilegiertes Leben im Degerlocher Villenviertel. Doch die perfekte Fassade täuscht. Judiths Leidenschaft gehört der Herstellung von Schokolade, jede freie Minute verbringt sie in der Fabrik und entwickelt Ideen für neue Leckereien. Unbedingt möchte sie einmal das Unternehmen leiten. Doch ihr Vater hat andere Pläne und fädelt eine vorteilhafte Heirat für sie ein – noch dazu mit einem Mann, den sie niemals lieben könnte. Da kreuzt ihr Weg den des charismatischen Victor Rheinberger, der sich in Stuttgart eine neue Existenz aufbauen will ...

MEINE MEINUNG

Mir hat der Klappentext des Buches sehr gefallen. Es klang interessant und nach einer sehr guten Familiengeschichte, mit dem potential zu einer tollen Saga.

Als erstes viel mir der ungewöhnliche Schreibstil auf. Die Autorin passte sich dem Sprachgebrauch und Vokabular des 19. Jahrhunderts an, dem Jahrhundert in dem die Geschichte auch spielt. Dies machte den ganzen Roman sehr authentisch, trotzdem gelingt es ihr die Sätze leicht und verständlich zu schreiben, sodass man einfach lesen kann und nicht über irgendwelche uns heutzutage fremdliche Begriffe zu stolpern. Dies fand ich wirklich schön, da man sich sofort in die Epoche der Geschichte reinfinden konnte.

Auch die Charaktere waren toll beschrieben. Jede Figur hatte ihre eigenen Besonderheiten die gut zur Geltung kamen. Da es recht viele Romanfiguren gibt war dies sehr hilfreich da man dadurch kein problem hatte sich zu merken welche Person jetzt wer war. Man hat die Figur sofort klar vor Augen und kann sich schnell ein Bild machen wer einem symphatisch ist und wer nicht.

Gerade die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Zum einen die wohlerzogene, aber Charakterstarke Judith, die genau weiß was sie will und keine Mühen scheut ihren Träumen zu folgen. Eine mutige junge Frau mit großer Vorbildfunktion. Zum anderen der stattliche Viktor aus etwas ärmeren Verhältnissen der auch genau weiß was er will und dafür hart zu arbeiten weiß. 

Es gefiel mir unglaublich gut diese beiden Figuren zu begleiten, ihnen beim Kampf um ihre Träume zuzuschauen und auch mitzubekommen wie sie sich langsam annähern und die große Liebe in sich gegenseitig finden.

Auch die Geschichte an sich fand ich toll. Hier mangelt es nicht an Spannung die stetig ausgebaut wird und am Ende ihren Höhepunkt findet. So bekommt man einige Intrigen mit, deckt Geheimnisse auf und verfolgt Träume, Zielen und der Liebe verschiedener Personen. Dabei wird die Geschichte von Anfang bis zum Ende gut aufgebaut und immer weiter entwickelt. Die Spannung wird immer wieder durch die Streiche der chaotischen Zwillingsbrüder Judith's Karl und Anton gebrochen, die man am besten keine Sekunde alleine lassen darf.

Das einzige kleine Manko ist eventuell das die Geschichte doch sehr in die Länge gezogen wird und viele Handlungen und nebenstränge eingebaut werden. Das macht es zum Teil doch etwas mühsam zu lesen, auch wenn mir bewusst ist das so Lesestoff für die folgenden Bücher geschaffen wird. Das Buch endet ohne berühmten Cliffhänger, es lässt sich also durchaus als geschlossene Handlung in sich lesen, trotzdem glaube ich das es in den weiteren Büchern nahtlos weiter gehen wird und kein allzu großer Zeitsprung passieren wird. Wer kein Fan von mehrteiligen Romanen ist sollte sich dessen bewusst sein.

Toll ist auch das der Roman die Stimmung des Wandels in Stuttgart bezüglich der Arbeitergesellschaft aufnimmt. Somit ist es nicht nur ein Liebes und Familienroman, sondern beinhaltet auch ernste, wahre Begebenheiten die spielerisch in die Handlung eingenommen werden. Das macht das Buch noch spannender und interessanter.

FAZIT

Mir hat die Geschichte um die Schokoladenvilla sehr gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die folgenden Bücher und ein wiedersehen mit Judith und Viktor. 


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