Ellen Sandberg - Der Verrat
REZENSION
Rezensionsexemplar des Random House Verlags - DANKE!! |
Cover: 5/5
Schreibstil: 4/5
Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
INHALT
Nane kommt nach 20 Jahren Haft endlich aus dem Gefängnis. Für den Mord an ihren Stiefsohn hat sie Lebenslang bekommen. Die einzige Auflage für die vorzeitige Entlassung: sie soll sich von der Familie des Opfers fern halten. Doch Nane denkt nicht dran - sie muss unbedingt mit Thomas, den Vater des Toten und Nanes Schwager - reden, denn sie ist sich sicher: sie hat Thomas vorgewarnt und damit den Mord doch noch verhindern können. Doch Thomas bestritt dies vor Gericht und sie möchte wissen warum. Zudem möchte sie wissen warum ihre Schwester Pia sie so sehr hasst und sogar ein Hausverbot für sie auspricht. Haben die beiden ein Geheimnis? Was genau ist in der Mordnacht wirklich passiert? Hätte der Unfall getarnte Mord verhindert werden können?
MEINE MEINUNG
Ellen Sandbergs erste Roman ''Die Vergessenen'' war ein sehr großer Erfolg und ich war sehr begeistert von dem Buch da es unglaublich spannend und gut geschrieben war. Demnach freute ich mich extrem auf den neuen Roman. Schon das wunderschöne und doch düstere Cover lies auf eine gute Geschichte hoffen.
Der Schreibstil ist auch in diesem Buch sehr flüssig und leicht gewesen. Einzig das Wort ''achaisch'' schien es der Autorin sehr angetan zu haben, denn dieses kam sehr oft im Buch vor. Da es ein sehr ungebräuchliches Wort heutzutage ist, fällt es natürlich demnach sehr stark auf.
Die Handlung wird aus der Sicht verschiedener Charaktere immer abwehcselnd erzählt. Zudem wechselt die Geschichte auch immer wieder in die Vergangenheit. So baut sich die Handlung sehr sehr langsam, fast schon schleppend auf. Sie wird irgendwann sehr langatmig. Auch fande ich dadurch die Geschichte nicht wirklich spannend. Es bleibt alles auf dem gleichen Niveau, wird nie gesteigert. Es fehlt der Nervenkitzel, das Bedürfnis weiter lesen zu wollen. Es gibt einfach zu viele Charktere mit ihren Geschichten die sich in das Geheimnis mit einbauen. Zuviele Nebengeschichten. Es wird recht früh angedeutet das etwas mit der Schwester von Nane nicht stimmt, aber erst am Schluss kommt raus wann. Es dauert einfach zu lang und dadurch gibt es auch keine Große Überraschung, keinen Plottwist.
Wie gesagt gibt es in dem Roman sehr viele Charaktere, die alle gleichermaßen zum erzählen kommen. Leider war mir dort kein einziger wirklich symphatisch. Sie werden alle sehr Lieblos und kalt beschrieben. Mir fehlte überall die Leidenschaft der Charaktere, etwas wofür sie brennen, damit ich mitfiebern konnte. Aber jeder hatte einfach nur irgendein großes Leid, war unglücklich und unzufrieden. Es gab kaum etwas positives. Würde ich dem Roman eine Farbe geben müssen, dann wäre sie grau.
Auf der einen Seite wollte ich den Roman schon weiter lesen weil ich hoffte das es noch spannender wird oder das es eine große unerwartete Wendung geben wird. Im Grunde ist die Handlungsidee auch super interessant, ich glaube nur das die Autorin das Potential darin verwirkt hat. Weniger Seiten, weniger Nebengeschichten und es hätte wirklich sehr spannend werden können.
Wirklich gut hat mir folgendes Zitat gefallen:
Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt.
Die Aussage ist sehr treffend und auch sehr aktuell.
FAZIT
Der Roman hat leider ein riesen Potential verwirkt. Mir waren die Protagonisten nicht symphatisch und die Entwicklung zu langsam. Klar wollte ich wissen wie es ausgeht, aber ich war nicht an das Buch gefesselt. Ich hoffe das der nächste Sandberg Roman wieder spannender wird.